ALLES VIELZUSEHR UMSONST – Texte von Ernst Herbeck für Stimme und Kontrabass.
„Der 1991 verstorbene Dichter Ernst Herbeck (Pseudonym: Alexander) zählt zu den bedeutensten Gugginger Künstlern. Im Wiener Antiquariat Buch & Wein widmete Christian Reiner den Herbeck´schen Texten eine grandiose Performance unter dem Motto „Alles viel zu sehr umsonst“. Achim Tang am Kontrabass steuerte höchst einfühlsame Klangbilder bei. Das Attribut „berührend“ wird leider inflationär verwendet, doch dieser Abend war es. Nein, durchaus keine Lesung im gängigen Sinn. Reiner setzt nicht nur seine Stimme als umfassendes Ausdrucksmittel ein, ächzt und stöhnt zwischendurch wie einer, der unter Schmerzen seine Worte gebiert, spielt mit monotonen Wiederholungen, um gleich darauf ins Blaue zu schießen und ins Schwarze zu treffen. Zugleich begleitet er die Sprache mit dirigentisch anmutenden Bewegungen, verstörend wie Herbecks Texte, die doch auch so verblüffend wirken können in ihrer Haken schlagenden Poesie. Großartig.“
(Niederösterreichische Nachrichten 02/04)
Seit 1946 war Ernst Herbeck Patient der Heil- und Pflegeanstalt Gugging. 1960 hat ihn der Psychiater Leo Navratil gebeten, ein Gedicht auf einen Zettel zu notieren. Damit beginnt eine Schreibarbeit, aus deren ritualisierter Form Text um Text entsteht. Christian Reiner nimmt diese Texte als Ausgangsmaterial für Arrangements und Improvisationen für Stimme und Kontrabass.
Kontakt: stimme@christianreiner.com
Ein weiterer Autor aus dem Kreise der „Gugginger Künstler“ in Reiners Repertoire ist August Walla. Dessen Texte vertonte er 2012 mit Franz Hautzingers Poet Congress in Aufführungen und der CD Weltallende.